Gespräch mit der Gladbecker Bürgermeisterin Bettina Weist übers Fahrrad
Bettina Weist ist seit November 2020 als neue Bürgermeisterin in Gladbeck im Amt. Sie hat bereits im Wahlkampf das Ziel ausgegeben, den Radverkehr stärker zu fördern.
Zusammen mit der ADFC-Vorsitzenden hatte sie im Vorfeld der Kommunalwahl eine Problemradtour durch Gladbeck gemacht. Diesen Fokus behält die 53-Jährige sich als Gladbecks erste Bürgerin weiterhin bei.
Welche Bedeutung hat das Fahrrad für Sie persönlich (und für Ihre Familie)?
B.Weist: Das Radfahren liegt bei uns in der Familie. Auch mein Vater ist viel mit dem Zweirad unterwegs, wir als Familie fahren auch gerne zusammen, auch längere Touren Richtung Rhein und quer durchs Ruhrgebiet.Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, nehme ich meine Umgebung viel bewusster wahr. Das Fahrrad wird von mir vordergründig in der Freizeit genutzt, natürlich fahre ich damit auch mal in die Stadt oder ins Büro. Das ist bunt gemischt. Und vom Radfahren profitieren wir letztlich alle: unser Klima, unsere Lebensqualität, wir selbst, weil wir auch etwas für unsere Gesundheit tun.
Welche Fahrradtypen benutzen Sie (und ggf. welche bei welcher Gelegenheit)?
B.Weist: Ich benutze seit etwa einem Jahr ein E-Bike, da ich in meiner Freizeit auch gerne längere Touren fahre.
Fahren Sie auch zu dienstlichen Terminen mit dem Rad, wenn das möglich ist? Oder können Sie sich das in Zukunft (öfter) vorstellen?
B.Weist: Gladbeck ist eine Stadt der kurzen Wege. Leider ist das nicht immer möglich, aber wenn es terminlich passt, komme ich gerne mit dem Rad.
Möchten Sie etwas zu Ihren Zielen zur Förderung des Radverkehrs in Gladbeck sagen?
B.Weist: Ja, denn die Förderung des Radverkehrs ist mir ein Herzensanliegen.Gladbeck ist zwar schon gut in Sachen Radverkehr aufgestellt, trotzdem können auch wir noch besser werden. Natürlich werden wir den Autoverkehr nicht völlig verdrängen, das wollen wir auch gar nicht.Wir können aber den Umstieg aufs Rad attraktiver machen, in Sicherheit und Komfort investieren, eine echte Kultur des Radfahrens entwickeln. Dafür müssen wir gezielt am Image des „Radfahrens“ arbeiten, unser Radverkehrskonzept zügig umsetzen, unsere Radwege sicherer machen und im Schulterschluss mit unseren Nachbarstädten durchgängige Radwege schaffen, die auch für Pendler attraktiv sind. Darüber hinaus schauen wir, welche Straßen sich noch als Fahrradstraßen eignen. Die Ellinghorster Straße wird beispielsweise als nächste zur Fahrradstraße erklärt, die Planungen laufen hier bereits. Damit setze ich ein Versprechen aus meinem Wahlkampf um. Auch prüfen wir aktuell, ob wir die Innenstadt noch weiter für den Radverkehr öffnen können. Wir haben mit Kathrin Webers eine neue Kollegin, die sich als Nahmobilitätsmanagerin besonders um den Radverkehr kümmert. Es passiert also schon eine ganze Menge, es gibt aber noch viel zu tun.
Foto: B.Weist in Wittringen