Unrühmliches Ende vom Verkehrsversuch Buersche Straße – SPD kippt um
Mehrmals berichteten wir über den außergewöhnlich mutigen Verkehrsversuch: Einführung eines breiten Radstreifens mit protected Bikelane unter Wegfall von über 100 kostenlosen Parkplätzen.
Damit ist es nun plötzlich und unerwartet vorbei:
Die SPD gab dem Drängen der CDU (und FDP), die die fahrradfreundliche Lösung von Anfang an bekämpften, nach und forderte mit ihnen zusammen in der Aprilsitzung des Planungsausschusses den auf 1 Jahr angelegten Verkehrsversuch unverzüglich zu beenden. Damit ist auch die von der Universität Essen-Duisburg angefertigte parallele wissenschaftliche Untersuchung obsolet und ihre Ergebnisse werden nicht vorgelegt. Offensichtlich befürchtete die SPD, dass die Forschungsresultate dem Verkehrsversuch einen Erfolg bescheinigten und will dem zuvorkommen.
Die „Deutschland-Koalition“, die die Mehrheit im Ausschuss hat, fordert nun, die kostenlosen Parkplätze wieder herzustellen und den Radverkehr im Mischverkehr zu führen. Der alte, vorherige Zustand mit einem zu schmalen Radstreifen kann nicht wieder hergestellt werden, da er der StVO widerspricht.
Mit ihrer Rolle rückwärts straft die SPD ihre Reden über die Notwendigkeit der Verkehrswende Lügen und kehrt zurück zu Gladbeck als autogerechter Stadt der 60er Jahre. Für Menschen, die die Verkehrswende wollen oder ein klimaresilientes Gladbeck wünschen - denn die Verkehrswende ist Teil des Kampfes gegen den Klimawandel - , ist die Gladbecker SPD damit leider nicht mehr wählbar.