Teil-Öffnung der Fußgängerzone in Gladbeck – Verwaltung stellt sich quer
Leider hat die Verwaltung die (partielle) Öffnung der Gladbecker Fußgängerzone verhindert, die Grüne und Linke in Anlehnung an ADFC-Vorschläge beantragt hatten und einen entsprechenden Ratsbeschluss bewirkt.
Im April diesen Jahres hatte der ADFC gemeinsam mit der Bürgermeisterin und Verwaltungsvertreterinnen Möglichkeiten der Verbesserung für Radfahrende in der Fußgängerzone
ausgelotet. Bisher ist dort wochentags zwischen 9.00 und 19.00 Uhr das Radfahren verboten, Sonn- und feiertags erlaubt. Es ging um den ADFC-Vorschlag, die offenen Bereiche zu vergrößern sowie die Zeiten des erlaubten Radfahrens in der Gladbecker Fußgängerzone zu verlängern. Die Verwaltungsvertreterinnen wollten diese Vorschläge dem erst im Herbst wieder tagenden Arbeitskreis Nahmobilität vorlegen (s. RIP Sommer 21) Darüber hatte auch die Lokalpresse berichtet.
Orientiert an den Gesprächsergebnissen des Bürgermeisteringesprächs vom April hatten Grüne und Linke am 24. Juni dazu einen gemeinsamen Antrag in den Planungsausschuss eingebracht. Dazu nahm dann von Verwaltungsseite der Leiter des Ordnungsamtes Stellung. Von dem o.g. Gespräch und seinen Ergebnissen wusste er offenbar nichts, denn er lehnte eine Öffnung der Fußgängerzone in Bausch und Bogen undifferenziert ab. Ihm schien entgangen zu sein, dass es in dem Antrag nicht um eine Öffnung einiger Straßen und nicht der gesamten Fußgängerzone ging. Auch zu dem Wunsch, bis 11 Uhr statt bis nur 9.00 Uhr wie bisher fiel ihm nichts anderes ein, als die stereotyp wiederholte Behauptung einer angeblicher Gefährdung der vielen (!) FußgängerInnen (- vor Öffnung der Geschäfte?) - durch rasende RadfahrerInnen.
In seinem Bemühen, den Antrag abzuwehren,verstieg er sich zu der Behauptung, die Referenzstädte des ADFC für die Öffnung im Kreis, Recklinghausen und Herten, würden mit ihren Öffnungen schlechte Erfahrungen machen und überlegten, die Probephasen (!) wieder abzubrechen, wie er in Gesprächen mit ihnen erfahren habe.
Dabei wusste er scheinbar nicht (oder: verschwieg er), dass die Fußgängerzone in Herten seit 2012 für den Radverkehr geöffnet ist und in Recklinghausen seit 2018, also in beiden Städten sich offensichtlich die Öffnung bewährt hat. Im April hatte der ADFC wegen des Themas Fußgängerzone noch mit der zuständigen Person im Rathaus Herten gesprochen und dabei war von anfänglichen Schwierigkeiten die Rede, die längst ausgeräumt sind, und auf keinen Fall von Überlegungen, die 9-jährige Praxis aufzuheben.
Es ist schon erschreckend zu sehen, zu welchen Mitteln der Desinformation von der Gladbecker Verwaltung gegriffen wird, um eine erweiterte Teil-Öffnung der Fußgängerzone und eine Verbesserung der Attraktivität der Innenstadt für Radfahrende zu verhindern.