Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Gladbeck

Piktogram Rad

Piktogram Rad © ADFC / KD

ADFC Gladbeck fordert Radverkehrsbudget im neuen städtischen Haushalt

Nachdem sich im Wahlkampf viele Parteien zu einer verstärkten Radverkehrsförderung bekannt hatten, wollte der ADFC nun herausfinden, wie ernst es ihnen damit ist

Er hat daher einen Brief mit der Forderung geschickt, den Worten nun Taten folgen zu lassen und dafür die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen.

Hier nun der Brief im Wortlaut:

Zur Realisierung zum Ausbau der Radinfrastruktur in Gladbeck und für dessen Erhalt ist es nötig, dass ein Budget im nächsten öffentlichen Haushalt festgeschrieben wird, allein schon um den Eigenanteil der Stadt von 10% im Fall einer Förderung einzelner Radinfrastrukturprojekte durch das Land / den Bund gewährleisten zu können. Ebenso ist eine ausreichende Personaldecke für die Entwicklung von Fahrradinfrastruktur nötig.

In den nächsten Wochen wird über den Haushalt der Stadt verhandelt und entschieden werden. Wir bitten Sie, ein Budget von 10 EUR pro Gladbecker EinwohnerIn für die künftige Gestaltung der Radinfrastruktur in der Stadt zu beantragen, um Worten auch Taten folgen zu lassen. Diese Summe bewegt sich am unteren Rand der Empfehlung des nationalen Radverkehrsplanes 2020 des Bundesverkehrsministeriums, das 8-19 € pro Einwohner fordert. Und das ist wenig im Vergleich zu den 70€ in Oslo oder 35 € in Kopenhagen. Und die Stadt Mannheim beispielsweise hat schon seit 2015 pro EinwohnerIn 15 € im Jahr für den Radverkehr ausgegeben.

In Gladbeck dürfte es sich um eine Summe von ca. 800.000 € handeln, die aus der Förderung des KFZ-Verkehrs übergeleitet werden sollte.

Um die Höhe des Radverkehrsbudgets einordnen zu können, möchten wir auf die Ausgaben für den „ruhenden Verkehr“ hinweisen. Allein für den größtenteils kostenlosen öffentlichen Parkraum gibt Gladbeck Millionen aus. Ein öffentlicher Parkplatz kostet die Stadt 60 – 300€ an Unterhalt pro Jahr. Für den Bau eines neuen Parkplatzes müssen 1500-5000€ eingeplant werden. Und dies sind nur die Subventionen für herumstehende Autos, die direkten und indirekten (externen) Kosten des Autoverkehrs wie Straßenbau und Unterhalt, Lärm, Abgase, Staus und Unfallfolgen kommen noch hinzu. ...“

Die Bürgermeisterin antwortete darauf mit der Zusage, das Anliegen in die Haushaltsberatungen mitzunehmen. In ihrer Antrittsrede im Rat hatte sie die Verkhrswende als eines ihrer Schwerpunktthemen benannt.

Wir werden beobachten, ob der Radverkehr diesmal wirklich besser bedacht wird als in der Vergangenheit.

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